Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis hat der EU "Terrorismus" vorgeworfen. «Was man mit Griechenland macht, hat einen Namen: Terrorismus», sagte der Minister zu den Verhandlungen mit den Gläubigern in einem Interview der spanischen Zeitung «El Mundo» (Samstagausgabe). «Wieso hat man uns dazu gezwungen, die Banken zu schließen? Um den Menschen Angst einzuflößen. Wenn es darum geht, Terror zu verbreiten, dann nennt man das Terrorismus. Aber ich bin sicher, dass die Angst nicht gewinnen wird», sagte Varoufakis.
In Brüssel sei schon vor fünf Monaten ein Plan ausgeheckt worden, «um eine Regierung fertigzumachen, die sich vom europäischen Establishment nicht erpressen lässt.» Varoufakis äußerte sich zugleich zuversichtlich, dass bei einem Sieg des «Nein» bei der Volksabstimmung am Sonntag über den künftigen Spar- und Reformkurs Ministerpräsident Alexis Tsipras in Brüssel «ein Abkommen erreichen» werde.
«Wenn mein Land zerschellt, wird man eine Billion Euro verlieren. Das ist eine Menge Geld. Ich glaube kaum, dass Europa sich das leisten kann», sagte Varoufakis. Er sei sich derweil «völlig sicher», dass es unabhängig vom Ergebnis des Referendums schon am Montag ein Abkommen geben werde. Am Dienstag würden dann die Banken wieder öffnen. Bei einem Sieg des «Ja» werde das Abkommen aber «unheilvolle Auswirkungen» haben.