Die Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm nehmen kurz vor Ablauf der Frist deutlich Fahrt auf. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, sagte am Samstag in Wien, strittige Fragen könnten in absehbarer Zeit beurteilt. «Ich denke, wir können bis Jahresende einen Bericht zur Einschätzung möglicher militärischer Dimensionen vorlegen», sagte der IAEA-Chef.
Die Klärung wäre ein wichtiger Baustein für das angestrebte umfassende Atom-Abkommen mit dem Iran. Bis zum 7. Juli will die 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) sich mit dem Iran über dessen Atomprogramm einigen.
Eine Verringerung der atomaren Kapazitäten soll für Gewissheit sorgen, dass der Iran keine Atombombe baut. Der Iran kann bei einem Abkommen mit einer schrittweisen Aufhebung der Wirtschaftssanktionen rechnen.
Die meisten Außenminister der 5+1-Gruppe wollen am Sonntag wieder zum Verhandlungsort in Wien zurückkehren. Die IAEA wird eine entscheidende Rolle bei der Überwachung eines Abkommens spielen. Der Atom-Streit schwelt seit 2002. Strittig waren bislang unter anderem die Inspektion von Militäranlagen und die Prüfung von Berichten über Atomwaffenprojekte.
dpa/est - Bild: AFP