Der Attentäter des jüngsten Anschlags in Frankreich leugnet einen religiösen Hintergrund seiner Tat. Während der Befragung in Paris habe er einen entsprechenden Zusammenhang verneint, berichteten französische Medien am Montag übereinstimmend unter Berufung auf Ermittler.
Der 35-Jährige hatte zwei Fahnen mit dem muslimischen Glaubensbekenntnis neben seinem Opfer platziert. Nach der Attacke am Freitag rief er "Allahu-akbar" ("Allah ist am größten"). Er war auf dem Gelände eines Werks für Industriegase in Saint-Quentin-Fallavier bei Lyon bei dem Versuch überwältigt worden, eine Explosion herbeizuführen. Zuvor soll er seinen Chef getötet und enthauptet haben. Der Verdächtige arbeitete seit dem vergangenen Jahr für den Transportunternehmer und war als Lieferant in dem Werk bekannt.
Die Zeitung "Le Parisien" berichtete mit Verweis auf Ermittler von einer persönlichen Auseinandersetzung zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem Opfer. Zudem würden familiäre Probleme geprüft. Im Arbeitsalltag ist der Verdächtige kaum aufgefallen. Es habe nie ein Problem mit ihm gegeben, sagte der örtliche Werksleiter von Air Products, Jean-Marc Vinit, am Montag in Saint-Quentin-Fallavier.
Der Europa-Chef des US-Unternehmens, Ivo Bols, sagte, weltweit sei in den Werken die Sicherheit erhöht worden. Dabei würden auch die Kriterien für den Zugang überprüft. Nach Ende der Untersuchungen in Saint-Quentin-Fallavier sollten Schäden behoben und die Produktion wieder aufgenommen werden.
Frankreich hat nach Angaben von Innenminister Bernard Cazeneuve seit 2012 rund 40 extremistische Imame abgeschoben. "Es gibt nicht einen Hassprediger in Frankreich, der im Land bleiben kann", sagte Cazeneuve dem Sender Europe 1. Wenn es Ausländer seien, würden sie systematisch abgeschoben.
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