Eine erste Reaktion der Regierung in Tunesien ist das Schließen von 80 Moscheen, die nicht unter staatlicher Kontrolle stehen. In diesen Moscheen würde Gewalt verherrlicht, innerhalb einer Woche würden die Häuser deshalb geschlossen, kündigte Premierminister Habib Essid an. Daneben sollten verdächtige Parteien oder Vereine überprüft und eventuell aufgelöst werden. «Wir mögen den einen Kampf gewinnen und den anderen Kampf verlieren, aber unser Ziel ist es, den Krieg zu gewinnen», sagte Essid.
Außerdem werden die Sicherheitsmaßnahmen an allen touristischen und archäologischen Orten des Landes auf ein Höchstmaß verstärkt. Der Kampf gegen den Terror sei eine nationale Aufgabe. Gleichzeitig rief Essid die Bevölkerung dazu auf, die Arbeit der Behörden zu unterstützen.
Das Blutbad von Sousse ist bereits der zweite Anschlag auf ausländische Touristen in Tunesien in diesem Jahr. Erst im März waren beim Massaker im Bardo-Museum in Tunis 21 ausländische Touristen und ein Polizist ums Leben gekommen.
In einer nicht verifizierbaren Twitter-Mitteilung übernahmen Unterstützer der IS-Terrormiliz die Verantwortung für den Anschlag. Ein «Soldat des Kalifats» habe den «abscheulichen Hort der Prostitution, des Lasters und des Unglaubens» angegriffen, hieß es. Der tunesische Regierungschef Essid wollte sich dazu nicht äußern.
belga/ard/dop - Foto: Salah Habibi/AFP