Der Vatikan hat Palästina in einem Abkommen offiziell als Staat anerkannt. Der bereits Mitte Mai fertiggestellte Vertrag wurde am Freitag offiziell im Vatikan unterzeichnet, wie der Kirchenstaat mitteilte.
In dem Dokument, das Details zum Status der katholischen Kirche in Palästina regelt, ist ausdrücklich vom "Staat Palästina" die Rede. Es bekräftigt zudem die "Unterstützung für eine friedliche Verhandlungslösung für die Situation in der Region".
Das israelische Außenministerium bedauerte die Entscheidung des Vatikans. Übereilte Schritte würden den Chancen auf ein Friedensabkommen mit den Palästinensern schaden. Israel werde das Abkommen und dessen Auswirkungen auf die künftige Zusammenarbeit des Landes mit dem Vatikan prüfen, zitierte das Internetportal "Ynetnews" das Außenministerium.
Dagegen sagte der britische Erzbischof Paul Richard Gallagher, der das Dokument als "Außenminister" des Vatikans gemeinsam mit Palästinas Außenminister Riad Malki unterzeichnete: "Es ist meine Hoffnung, dass diese Übereinkunft auf eine Art und Weise ein Anreiz für ein definitives Ende des langen Konfliktes sein kann."
Malki lobte den Vertrag als "historisches Abkommen". Es stärke "die besonderen Beziehungen zwischen dem Staat Palästina und dem heiligen Stuhl", sagte er.
Bei der Reise des Papstes ins Heilige Land vor gut einem Jahr hatte der Vatikan in den offiziellen Reisedokumenten bereits vom "Stato di Palestina" gesprochen. Im Mai diesen Jahres hatte der Papst Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Rom empfangen und ihn als "Friedensengel" bezeichnet. Bisher haben weltweit mehr als 130 Länder Palästina als souveränen Staat anerkannt.
dpa/mh - Illustratiosnbild: Gabriel Bouys (afp)