In Brüssel herrscht Zuversicht: Endlich liege eine brauchbare Reformliste aus Athen vor. "Ich bin überzeugt, dass wir vor dem Ende der Woche zu einer Einigung kommen. Anders als im Fußball können wir nicht in die Verlängerung gehen", erklärte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Und so sieht der erhoffte Zeitplan aus: Nach der umfassenden Prüfung der griechischen Vorschläge durch EU, EZB und IWF kommen Mittwochabend die Euro-Finanzminister zusammen. Sie könnten die Zahlung der zweiten Tranche der Hilfsgelder an Griechenland in Höhe von sieben Milliarden Euro bewilligen. Der ohnehin für Donnerstag geplante Gipfel der Staats- und Regierungschefs würde die Entscheidung dann absegnen.
"Ab sofort bis Donnerstag zählt jede einzelne Stunde", erklärte Premierminister Charles Michel. Allerdings gebe es noch viel mit den Griechen zu verhandeln. Deswegen zweifelt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel auch ein wenig am Zeitplan. "Ob das gelingt, kann ich Ihnen heute nicht sagen. Angestrebt wird es, aber ich kann man nicht festlegen, ob das gelingt."
Alain Kniebs - Bild: John Thys/AFP