Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Kirchen-Massaker in South Carolina will die Gouverneurin in der Hauptstadt des US-Bundesstaats die umstrittene Konföderierten-Flagge vom dortigen Kapitol entfernen lassen. "Diese Flagge, wenngleich ein wesentlicher Bestandteil unserer Vergangenheit, vertritt nicht die Zukunft unseres großartigen Staates", sagte die Republikanerin Nikki Haley am Montag. Durch die Maßnahme in Columbia könne der neun in einer Kirche in Charleston ermordeten Afroamerikanern gedacht werden.
Die Konföderierten-Flagge aus dem US-Bürgerkrieg (1861-1865) steht Kritikern zufolge für die damalige Bereitschaft der Südstaaten, in den Krieg zu ziehen, um die Sklaverei beibehalten zu können. Sie wurde auch eingesetzt, um Afroamerikaner einzuschüchtern. Befürworter sehen sie dagegen unter anderem als Symbol, um der Kriegsopfer ihrer Vorfahren zu gedenken. Neben South Carolina wird auch in anderen Südstaaten immer wieder über die Verwendung der Flagge diskutiert, etwa in Florida, Georgia und Mississippi.
Präsident Barack Obama will am Freitag die Grabrede für den ermordeten Pfarrer Clementa Pinckney halten, ein demokratischer Senator im Landesparlament, den Obama persönlich kannte. Das teilte das Weiße Haus mit. Das Massaker, bei dem sechs Frauen und drei Männer im Alter von 26 bis 87 Jahren ums Leben kamen, hat in den USA neue Ängste über rassistisch motivierte Angriffe geschürt. Es folgt auf die Tode mehrerer unbewaffneter Afroamerikaner durch weiße Polizisten. Dem schwarzen Walter Scott war etwa Anfang April im benachbarten North Charleston in den Rücken geschossen worden.
Walmart verbannt Artikel mit Konföderierten-Flagge aus den Regalen
Der größte US-Einzelhändler Walmart stoppt den Verkauf von Artikeln mit der umstrittenen Konföderierten-Flagge. "Wir wollen nie jemanden mit unseren Produkten angreifen", sagte ein Walmart-Sprecher am Montag dem Sender CNN. Walmart hatte die Flagge selbst und andere Artikel wie T-Shirts oder Gürtelschnallen mit dem Abzeichen im Angebot. Laut CNN verkaufen auch Ebay und Amazon solche Produkte. Bislang hätten die Unternehmen sich nicht dazu geäußert.
dpa/jp/km - Bild: Mladen Antonov/AFP