Vor dem Sondergipfel der Euro-Staaten zur Griechenland-Krise in Brüssel laufen die Gespräche hinter den Kulissen auf Hochtouren. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras telefonierte am Sonntag mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten François Hollande. Außerdem sprach er mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Zu den Inhalten der Telefonate gab es unterschiedliche Angaben. Ein griechischer Regierungssprecher sagte, Tsipras habe seinen Gesprächspartnern Vorschläge zu den von den Gläubigern geforderten Sparmaßnahmen präsentiert. Ein EU-Mitarbeiter erklärte in Brüssel, die Arbeit an neuen Vorschlägen gehe weiter, es seien noch keine neuen Vorschläge vorgelegt worden.
Parallel zu den Telefonaten informierte Tsipras sein Kabinett. Am Samstag hatte es im Regierungssitz lange Beratungen zu den geforderten Sparmaßnahmen gegeben. Berichte, wonach Griechenland in diesem Monat aufgrund finanzieller Engpässe Löhne und Renten kürzen muss, wurden indes in Athen dementiert.
Tsipras wird nach Angaben seines Büros am Sonntagabend nach Brüssel reisen.
Solidaritätskundgebung in Brüssel
In Brüssel haben am Sonntag 3.500 Menschen ihre Solidarität mit den Griechen bekundet. Dazu hatten rund 50 Organisationen aufgerufen, um auf die schlimme Lage der griechischen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Sie forderten, dass Europa die Griechen unterstützt und die harte Sparpolitik aufgibt.
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