Griechische Rentner und Staatsbedienstete müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge darauf einstellen, dass ihre Bezüge und Gehälter im Juni nicht voll ausgezahlt werden. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Wegen stark gesunkener Steuereinnahmen fehlen Athen demnach bis Monatsende bis zu 3,6 Milliarden Euro.
Am Montag findet in Brüssel ein Sondergipfel mit den Staats- und Regierungschefs der Eurozone zur Krise in Griechenland statt. Die Regierung in Athen kommt schon am Sonntag zusammen, um sich auf den Gipfel vorzubereiten. Europa erwartet, dass Ministerpräsident Tsipras in Brüssel neue Reformvorschläge vorlegt.
Der griechische Finanzminister Varoufakis hat die Verantwortung für eine Entscheidung im Schuldenstreit an die deutsche Bundeskanzlerin Merkel abgewälzt. Merkel stehe auf dem Gipfel vor der Wahl, für eine ehrenvolle Einigung mit Griechenland einzutreten oder die Regierung in Athen zu brüskieren, schreibt Varoufakis in der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
USA: Niemand möchte die Folgen eines Grexits kennen
Die USA haben erneut an die Regierung in Athen appelliert, sich mit den internationalen Gläubigern zu einigen. US-Finanzminister Lew sagte dem Fernsehsender CNN, niemand könne die Reaktion der Märkte auf einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone vorhersagen, und niemand wolle wissen, welche Folgen ein Grexit haben werde. Die Basis für eine Einigung seien Reformen, betonte er.
dpa/vrt/jp - Bild: Emmanuel Dunand (afp)