Nach dem knappen Sieg der bürgerlichen Opposition bei der Parlamentswahl in Dänemark führt der Liberale Lars Løkke Rasmussen schon am Samstag erste Sondierungsgespräche über eine neue Regierung. Dazu will sich der frühere dänische Ministerpräsident mit allen Parteien auf dem Parlamentssitz Christiansborg treffen.
Verhandeln wird Løkke Rasmussen vor allem mit den Rechtspopulisten, die größte bürgerliche Partei noch vor der liberalen Venstre wurden. Doch die Dänische Volkspartei stellt hohe Ansprüche an eine Regierungsbeteiligung.
Auch mit den anderen Parteien des Mitte-Rechts-Lagers, den Konservativen und der liberalen Allianz, will Løkke sprechen. Bei der Wahl am Donnerstag war die Regierung der sozialdemokratischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt abgewählt worden.
Der historische Erfolg der Rechtspopulisten hatte die Koalition von Thorning-Schmidt am Donnerstag zu Fall gebracht, obwohl ihre Sozialdemokraten sogar zugelegt hatten und stärkste Partei geblieben waren. Die rechte Dänische Volkspartei ist künftig mit 37 Sitzen (21,1 Prozent) zweitstärkste Kraft im Parlament.
Løkke Rasmussens Partei Venstre musste bei der Wahl sogar herbe Einbußen hinnehmen. Die vier Parteien des Mitte-Rechts-Lagers - Liberale, Rechtspopulisten, Konservative und liberale Allianz - stützen den 51 Jahre alten früheren Ministerpräsidenten als Regierungschef.
dpa/jp/km - Bild: Soeren Bidstrup/AFP