Griechenland und Russland wollen bereits im nächsten Jahr mit der Verlängerung der Gaspipeline Turkish Stream in dem EU-Land beginnen. Dazu sei in St. Petersburg eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, sagte Energieminister Alexander Nowak am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Die Leitung solle 2019 fertiggestellt werden. Durch die Pipeline sollen künftig jährlich 47 Milliarden Kubikmeter Gas strömen.
Die Energieminister der Länder, Nowak und Panagiotis Lafazanis, unterzeichneten auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg das Memorandum über die Zusammenarbeit beim Bau und Betrieb der Pipeline auf dem Territorium Griechenlands. Das Dokument geht von der Gründung eines gemeinsamen Unternehmens aus. Russland werde zur Finanzierung des Projekts beitragen, sagte Nowak.
Russland schließt Kauf griechischer Staatsanleihen aus
Einen Kauf von griechischen Staatsanleihen schloss Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew aus. "Wir können Investitionen wie im Fall der Gaspipeline Turkish Stream unterstützen, aber ich denke nicht, dass wir Bonds kaufen werden", sagte der Wirtschaftsminister.
Möglich seien aber etwa staatliche Bürgschaften. Ähnlich äußerte sich Finanzminister Anton Siluanow. "Falls Griechenland kommerziell interessante Projekte anbietet, werden sie geprüft", sagte er.
Putin: Wirtschaftskrise weniger hart als befürchtet
Die Wirtschaftskrise hat Russland nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin weniger hart getroffen als befürchtet. "Wir haben die Lage stabilisiert", sagte der Präsident am Freitag beim internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Die Nachfrage steige wieder, die Handelsbilanz sei positiv, und der Rubelkurs zum Dollar und Euro stabiler geworden.
Ex-Finanzminister Alexej Kudrin etwa hatte aber am Morgen weiter von einer "vollwertigen Krise" gesprochen. Bis zum Ende des Jahres würden die Wirtschaftsdaten schlechter, warnte der Experte.
dpa/est/fs - Bild: Alexander Zemlianichenko/AFP