Moskau werde einen solchen Schritt nicht unbeantwortet lassen, sagte Vizewirtschaftsminister Alexej Lichatschjow am Donnerstag in St. Petersburg. Ähnlich äußerte sich Kremlsprecher Dmitri Peskow. "In allem gilt das Prinzip der Gegenseitigkeit. Aber noch gibt es keine Entscheidung", sagte der Vertraute von Präsident Wladimir Putin der Agentur Interfax zufolge.
Die ständigen EU-Botschafter hatten am Mittwoch in Brüssel beschlossen, wegen der fortwährenden Ukrainekrise die Sanktionen gegen Russland um sechs Monate bis Ende Januar 2016 zu verlängern. Eine förmliche Entscheidung sei bei den EU-Außenministern an diesem Montag (22. Juni) geplant, hieß es. Der russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschjow kritisierte den Schritt. Der Westen sitze in einer "Sanktionsfalle" und bestrafe vor allem die eigenen Produzenten. Falls die EU die Strafmaßnahmen tatsächlich am 22. Juni verlängere, sei dies bezeichnend. "Wahrscheinlich sagt dieses Datum vielen Europäern nichts. In Russland kennt es jeder", meinte der Abgeordnete in Moskau. Am 22. Juni 1941 hatte Nazi-Deutschland die Sowjetunion überfallen.
dpa/fs