Die international anerkannte libysche Regierung ist nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch für weit verbreitete Folter politischer Gefangener verantwortlich. Etwa die Hälfte der befragten Inhaftierten aus Gefängnissen in Bengasi und Al-Baida im Osten des Bürgerkriegslandes hätten von Misshandlungen und erzwungenen Geständnissen berichtet, teilte die Organisation mit. Zwei Insassen sollen an den Folgen gestorben sein.
Die Befragten berichteten unter anderem von Schlägen mit Plastikrohren, Elektroschocks sowie Nahrungsentzug. Zudem seien die Häftlinge trotz monatelanger Haft weder angeklagt worden noch hätten sie einen Anwalt oder einen Richter gesehen.
Vier Jahre nach dem Sturz von Diktator Gaddafi gibt es in Libyen zwei konkurrierende Regierungen: Die weltlich orientierte und international anerkannte im östlichen Tobruk sowie eine islamistische Gegenregierung in der Hauptstadt Tripolis. Zudem sind die Terrormiliz Islamischer Staat und Al-Kaida in dem Land aktiv.
dpa/mh