Einsatzkräfte der Südkaukasusrepublik Georgien haben nach dem verheerenden Unwetter in der Hauptstadt Tiflis die Suche nach Vermissten fortgesetzt. Helfer bargen am Montag die Leiche eines Mannes, wie Medien in Tiflis berichteten. Etwa 20 Menschen galten als vermisst. Angesichts von bisher rund einem Dutzend Toten setzte die Regierung einen Tag der Trauer an. Unklar ist weiter, wie viele Tiere, darunter Löwen, Wölfe und Flusspferde, aus dem bei Überschwemmungen und Erdrutschen zerstörten Zoo ausgerissen waren. Die Suche nach den Tieren dauert an, wie die Zooverwaltung mitteilte.
Spezialeinheiten hatten am Sonntag nach den schwersten Regengüssen seit Jahrzehnten mehrere umherirrende Raubtiere in der Millionenstadt erschossen. Bewohner veröffentlichten in sozialen Netzwerken im Internet Bilder von Kadavern, darunter auch den einer Riesenschlange. Zahlreiche Tierparks aus anderen Ländern boten Hilfe beim Wiederaufbau an.
Nach vorläufigen Schätzungen beläuft sich der Schaden auf rund 22 Millionen US-Dollar (19,5 Millionen Euro). Die Stadtverwaltung von Tiflis rief die Bürger auf, aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Um 12:00 Uhr Ortszeit (11:00 Uhr MESZ) sollten im ganzen Land die Kirchenglocken läuten. Der georgisch-orthodoxe Patriarch Ilja will dann in einer Messe an die Toten erinnern.
In der Geschichte von Tiflis habe es noch nie eine so schwere Überschwemmung gegeben, hieß es. Die EU und mehrere Staaten boten Hilfe an.
dpa/cd - Bild: Beso Gulashvi (afp)