burundischen Hauptstadt Bujumbura gehen weiter. Wieder gibt es Tote.
Burundis Präsident Pierre Nkurunziza hat einem neuen Zeitplan der Wahlkommission für die zuvor verschobenen Parlaments- und Präsidentenwahlen zugestimmt. Die Opposition will die Daten jedoch nicht anerkennen und droht mit einem Boykott der Abstimmungen. Gleichzeitig gingen die Proteste gegen die Regierung in der Hauptstadt Bujumbura und anderen Landesteilen am Mittwoch weiter. In Bujumbura seien zwei Demonstranten getötet worden, darunter ein Student, sagte Menschenrechtsaktivist Pierre Clever Mbonimpa.
Nach dem neuen Zeitplan soll am 29. Juni über ein neues Parlament und am 15. Juli über den Staatschef abgestimmt werden, sagte Präsidentensprecher Willy Nyamitwe am Mittwoch. Die großen Oppositionsparteien argumentieren aber, die Wahlkommission habe kein ausreichendes Mandat für einen solchen Vorschlag gehabt, nachdem zwei der fünf Mitglieder kürzlich ins benachbarte Ruanda geflohen waren.
Die beiden geflohenen Frauen gehören der Tutsi-Minderheit an, so dass jetzt nur noch Männer aus der Volksgruppe der Hutu in der Kommission sitzen. Das sei in Burundi verfassungswidrig, erklärte Oppositionsführer Agathon Rwasa.
In dem ostafrikanischen Staat war erst vor zwölf Jahren ein ethnisch motivierter Bürgerkrieg beendet worden. Insgesamt hatte dieser über 300.000 Todesopfer gefordert. Die Vereinten Nationen warnten zuletzt, in dem Land könne erneut ein Bürgerkrieg ausbrechen.
Burundi versinkt seit sechs Wochen im Chaos. Bei den blutigen Protesten geht es um Nkurunzizas Plan, bei den Wahlen für eine dritte Amtszeit zu kandidieren, obwohl die Verfassung nur zwei Amtszeiten vorsieht. Nach jüngsten UN-Schätzungen sind bereits etwa 100.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen.
dpa/rkr