Bei Vorarbeiten zum Abkoppeln einer Sojus-Kapsel von der Internationalen Raumstation ISS ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Das Triebwerk der Sojus sei unnormal gestartet und habe die Position der ISS leicht verändert. Die Landung der Kapsel mit der Italienerin Samantha Cristoforetti sowie dem Russen Anton Schkaplerow und dem US-Amerikaner Terry Virts an diesem Donnerstag sei aber nicht gefährdet, teilte die Flugleitzentrale in Moskau am Mittwoch mit. Die Raumfahrer würden um 15:43 Uhr (MESZ) wieder auf der Erde erwartet, bestätigte die Flugleitzentrale der Deutschen Presse-Agentur.
Nach dem ungeplanten Manöver der ISS am späten Dienstagabend sei die Raumstation stabilisiert worden, hieß es. Die sechsköpfige Besatzung sei nicht in Gefahr gewesen, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Ersten Untersuchungen zufolge könnte ein falsches Kommando in der Bodenstation den Zwischenfall ausgelöst haben oder auch ein Softwarefehler, wie russische Agenturen berichteten.
Zuletzt hatten sich Pannen in der Raumfahrt gehäuft. Die bereits für Ende Mai geplante Landung der drei Mitglieder der ISS-Besatzung in Kasachstan war verschoben worden, weil zuvor eine russische Rakete abgestürzt war.
Erst am Montag musste die ISS ihre Position verändern: Die Besatzung auf dem Außenposten passte den Kurs leicht an, um eine mögliche Kollision mit Weltraumschrott zu verhindern. Die Crew nutzte dazu die Düsen eines angekoppelten russischen Raumfrachters vom Typ Progress. Die Station war schon mehrfach zu solchen Manövern gezwungen. Zu Schäden kam es bisher nicht. Meist sind es Teile alter Satelliten, die mit Hochgeschwindigkeit durch die Schwerelosigkeit irren.
dpa - Archivbild: ho/nasa (afp)