Der ehemalige FIFA-Vizepräsident Jack Warner steht nach Informationen der BBC im Verdacht, Spenden unterschlagen zu haben. Wie der britische Sender am Dienstag berichtete, ermittelt die US-Justiz gegen Warner, einen Bürger des karibischen Inselstaates Trinidad und Tobago. Die US-Behörden haben einen Auslieferungsantrag für Warner gestellt, der in seiner Heimat nach Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Dollar frei ist.
Warner war der frühere Chef des Fußballverbandes für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF). Die US-Justiz beschuldigt ihn der Korruption, Verschwörung sowie des organisierten Verbrechens.
Neuster Vorwurf: Er soll nach Informationen der BBC im Verdacht stehen, Hilfsgelder für Opfer des Erdbebens auf Haiti zur Seite geschafft zu haben. Eine Spende von 750.000 US-Dollar (derzeit gut 665.000 Euro) war vom Weltfußball-Verband (250.000 Dollar) und dem koreanischen Verband (500.000 Dollar) gekommen. Bei dem Erdbeben auf Haiti waren 2010 mehrere Hunderttausend Menschen getötet worden. Auch in diesem Fall stritt Warner alle Vorwürfe ab.
Unterdessen ist ein in den FIFA-Skandal verwickelter argentinischer Unternehmer in Italien festgenommen worden. Alejandro Burzaco stellte sich am Dienstag - begleitet von Anwälten - der Polizei in Bozen, wie die Behörden mitteilten. Der 51-Jährige arbeitete für eine Sportmarketing-Agentur und wird von der US-Justiz gesucht. Auch ihm werden Korruption, Verschwörung und organisiertes Verbrechen vorgeworfen.
Die USA ermitteln gegen 14 ehemalige Fußball-Spitzenfunktionäre und Geschäftsleute. Vor dem FIFA-Kongress Ende Mai in Zürich hatten die Schweizer Behörden schon sieben Beschuldigte in Auslieferungshaft genommen. Auch als Konsequenz aus dem Skandal hatte FIFA-Präsident Joseph Blatter seinen Rücktritt angekündigt.
dpa/dop/km - Bild: Gary I. Rothstein/AFP