Papst Franziskus ist am Samstag in Sarajevo angekommen, um in der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina für Frieden und Aussöhnung zwischen den Religionen zu werben. "Sarajevo ist das Jerusalem des Westens", sagte der Papst auf dem Hinflug. Er reise als "Pilger des Friedens" in die Stadt, die in den 1990er Jahren Schauplatz eines langen Bürgerkriegs zwischen muslimischen Bosniern, orthodoxen Serben und katholischen Kroaten war.
Das Balkanland ist auch 20 Jahre nach dem Bürgerkrieg noch tief gespalten und hat große wirtschaftliche und soziale Probleme. Motto der achten Auslandsreise von Franziskus ist "Friede sei mit Euch".
Vor allem die Katholiken hoffen als kleinste Bevölkerungsgruppe, dass Franziskus ihr Anliegen nach mehr Anerkennung unterstützt.
Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in Sarajevo für Frieden und Aussöhnung zwischen den Religionen geworben. "Es ist nötig, dass wir miteinander reden, die Reichtümer eines jeden entdecken, zur Geltung bringen, was uns verbindet, und auf die Unterschiede blicken als eine Möglichkeit, im Respekt gegenüber allen zu wachsen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag bei einem Treffen mit Vertretern des Staatspräsidiums in der Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas. Ein "geduldiger und vertrauensvoller Dialog" sei nötig, forderte der 78 Jahre alte Argentinier.
"Ich bin als Pilger des Friedens und des Dialogs gekommen", sagte Franziskus, der die Politiker dazu aufrief, die Grundrechte der Menschen und vor allem die Religionsfreiheit zu wahren. "Um sich erfolgreich der Barbarei derer entgegenzustellen, die jeden Unterschied zum Anlass und Vorwand für immer grausamere Gewalt nehmen möchten, ist es nötig, dass wir alle die Grundwerte des gemeinsamen Menschseins anerkennen", sagte der Papst zu Beginn des Besuchs.
Franziskus war am Samstagmorgen zu seiner eintägigen Visite in Sarajevo gelandet. Nach dem Treffen mit den Vertretern der Politik feierte der Argentinier im Olympiastadion eine Messe, zu der etwa 60.000 Menschen erwartet worden waren. Für den Nachmittag sind ein interreligiöses Treffen und ein Besuch in einem Jugendzentrum geplant.
Zuletzt war 1997 Papst Johannes Paul II. in die Stadt gereist, die in den 1990er Jahren Schauplatz eines langen Bürgerkriegs zwischen muslimischen Bosniern, orthodoxen Serben und katholischen Kroaten war. Das Balkanland ist immer noch tief gespalten und hat große wirtschaftliche und soziale Probleme.
dpa/rkr - Bild: Gabriel Bouys/AFP