Ein Erdbeben hat ein beliebtes Bergsteigergebiet in Malaysia erschüttert. Nach dem Erdstoß der Stärke 5,9 am Mount Kinabalu, dem höchsten Berg des Landes, saßen mehr als 100 Bergsteiger fest, wie der örtliche Polizeichef Jalaluddin Abdul Rahman am Freitag mitteilte. Mindestens drei Menschen seien bei dem Beben im malaysischen Teil der Insel Borneo verletzt worden. Demnach handelte es sich um eine Frau türkischer Herkunft sowie zwei Malaysier. Medienberichte von einer toten Bergsteigerin konnte die örtliche Polizei zunächst nicht bestätigen.
Die Zeitung "Star" hatte unter Berufung auf einen Arzt von mindestens einer Toten berichtet. Durch das Beben sei das Seil ihrer Seilschaft offenbar in Schwingungen geraten, und die Menschen seien gegen den Berg geschleudert worden, sagte demnach der Arzt Rezlan Abdul Rahman.
Bei dem Beben am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) wurden in der Stadt Ranau im Nordosten der Insel mindestens zehn Gebäude beschädigt. In mehreren Straßen des Bundesstaats Sabah habe es Risse gegeben, hieß es von der Polizei weiter.
Helfer brachten zunächst 29 Kletterer in Sicherheit. Doch starker Wind erschwerte nach Polizeiangaben die Rettungsarbeiten zweier Helikopter. Mehr als 100 in- und ausländische Bergsteiger saßen demnach im betroffenen Gebiet fest und warteten auf ihre Rettung.
Der Kinabalu ist mit 4095 Meter der höchste Berg Malaysias. Er liegt in einem Naturpark im Norden Borneos. Der Berg ist populär, weil selbst untrainierte Wanderer den Gipfel über eine einfache Route erreichen können. Bergsteiger suchen sich schwierigere Zugänge.
dpa/okr