Die Vorbereitungen für den G7-Gipfel in Oberbayern gehen auf die Zielgerade. Vor allem im Tagungsort Schloss Elmau und in Garmisch-Partenkirchen wird letzte Hand angelegt. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs sieben führender Industrienationen beginnt am Sonntag. Es dauert bis Montag. Auf der Agenda stehen die Lage der Weltwirtschaft und globale Herausforderungen wie Klima, Entwicklung, Bildung und Gesundheit.
Nach der großen Demonstration gegen den Gipfel in München ist die Nacht ruhig verlaufen. Weder in München noch rund um den Gipfelort Schloss Elmau habe es besondere Vorkommnisse gegeben, teilte die Polizei mit. In München hatten unter dem Motto "TTIP stoppen - Klima retten - Armut bekämpfen" am Donnerstag 35.000 Menschen friedlich demonstriert.
Am Samstag ist in Garmisch-Partenkirchen eine große Demonstration geplant, am Sonntag dann ein Sternmarsch in Richtung des Tagungshotels in Elmau, den die Behörden aber mit Auflagen stark eingeschränkt haben. Der Gipfelort ist weiträumig abgesperrt. Mehr als 19.000 Polizisten sind im Einsatz.
Merkel würdigt friedliche Demonstranten bei G7-Gipfel
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht in friedlichen Demonstrationen gegen den G7-Gipfel in Bayern eine Bereicherung der Demokratie. Zugleich warb sie bei den Gipfel-Gegnern um Verständnis, dass die Staats- und Regierungschefs zu solchen Beratungen zusammenkommen. "Wir haben in der Geschichte Europas gesehen, wohin es geführt hat, wenn nicht gesprochen wurde", sagte sie.
"Wir haben viel getan, um auf die Menschen zuzugehen, die sich kritisch mit der Globalisierung auseinandersetzen." Wenn es jetzt im Umfeld des Gipfels Kundgebungen und Alternativveranstaltungen gebe, dann sei das auch Zeichen einer lebendigen Demokratie. Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut und werde auch bei einem G7-Gipfel gewährleistet.
Gewalttätiger Protest werde aber nicht akzeptiert. "Es gibt auch Menschen, die nicht Inhalte kritisieren wollen, sondern den Staat und seine Sicherheitskräfte mit Gewalt herausfordern. Dagegen muss die Polizei im Interesse der Sicherheit vorgehen."
dpa/mh/km - Bild: Christof Stache/AFP