Das lettische Parlament hat am Mittwoch den amtierenden Verteidigungsminister Raimonds Vejonis zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Der 48-Jährige konnte sich erst im fünften Wahlgang durchsetzen, nachdem zuvor keiner der ursprünglich vier Kandidaten die absolute Mehrheit der 100 Abgeordneten in der Volksvertretung Saeima in Riga erreicht hatte. Vejonis erhielt dann schließlich 55 von 98 abgegebenen Stimmen.
Nach seiner Wahl kündigte Vejonis in seiner Rede im Parlament an, die nationale Sicherheit zu stärken und sich für die Entwicklung Lettlands und den Wohlstand der Menschen einsetzen zu wollen. Der grüne Politiker löst Andris Berzins (70) ab, der auf eine zweite vierjährige Amtszeit verzichtet und am 7. Juli aus dem höchsten Staatsamt des baltischen Landes scheidet.
Vejonis galt vor der Abstimmung zwar als aussichtsreichster der vier Kandidaten, seine Wahl war dennoch alles andere als sicher. Vor der letzten Wahlrunde gab es eine längere Unterbrechung der über acht Stunden dauernden Sitzung, in der sich die Spitzen der drei Regierungsparteien zu Beratungen zurückzogen.
Vejonis wurde vom Bündnis der Grünen und Bauern nominiert, das in der Drei-Parteien-Koalition von Regierungschefin Laimdota Straujuma mitregiert. Straujumas Partei Einheitsblock, die keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickte, hatte sich anfangs nicht hinter Vejonis gestellt, sondern ihren Abgeordneten freie Wahl gelassen.
dpa/cd - Bild: Ilmars Znotins (afp)