Die französische Polizei hat mehrere nicht genehmigte Flüchtlingslager geräumt. In Paris holten Beamte mehr als 350 Menschen aus ihren Zelten, die sie unter einer oberirdischen Metrolinie in der Nähe des bei Touristen beliebten Viertels Montmartre aufgeschlagen hatten. Die meisten Menschen stammen nach Angaben von Hilfsorganisationen aus Eritrea und dem Sudan. Gesundheitsministerin Touraine sagte dem Radiosender France Info, die Behörden reagierten mit der Räumung auch auf sanitäre Probleme. Man könne die Leute nicht in Urin, Exkrementen und Dreck leben lassen.
Das Camp war zuletzt deutlich gewachsen - auch infolge der Flüchtlingswelle, die im Frühjahr über das Mittelmeer nach Italien gelangte. Viele der Flüchtlinge könnten ihren Asylantrag stellen und bekämen ein Dach über den Kopf. Diejenigen, die auf der Durchreise seien, würden vorübergehend in Notunterkünften untergebracht.
Auch in der Hafenstadt Calais wurden zwei Flüchtlingslager von der Polizei geräumt. Dort hofften Hunderte Migranten aus Syrien, Eritrea und anderen Konfliktländern auf eine Weiterreise nach Großbritannien.
dpa/mh