Rund 300 Menschen haben in Tschechien Tod und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht. Beim "Todesmarsch von Brünn" kamen vor genau 70 Jahren Schätzungen zufolge 2.000 bis 5.200 deutschsprachige Bürger der Stadt ums Leben. In einem Gedenkmarsch zogen am Samstag Tschechen und Deutsche gemeinsam vom Ort eines Massengrabes in der Stadt Pohorelice ins 30 Kilometer entfernte Brünn (Brno).
Ende Mai 1945 waren mehr als 20.000 Einwohner Brünns ohne Wasser und Verpflegung in Richtung Wien getrieben worden. In diesem Jahr stellte sich erstmals die Stadt Brünn offiziell hinter die Initiative und verabschiedete eine Versöhnungserklärung zum "Brünner Todesmarsch".
Deutliche Kritik daran kam aus den Reihen ehemaliger Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. "Wir sehen keinen Grund, uns bei den Brünner Deutschen zu entschuldigen, die dem tschechischen Volk so viel Unrecht und Leid angetan haben", hieß es in einer Stellungnahme.
dpa/fs