Nach mehr als drei Jahrzehnten müssen die "Hells Angels" ihr Basislager in Amsterdam räumen. Das entschied am Dienstag ein Gericht in der niederländischen Hauptstadt.
Alle Einsprüche des Motorrad-Rocker-Clubs, dem mehrfach Drogen- und Gewaltkriminalität vorgeworfen wurde, wies das Gericht zurück. Amsterdams Verwaltung wurde allerdings angewiesen, die «Hells Angels» für ihr Clubgebäude auf dem 4.400 Quadratmeter großen Grundstück zu entschädigen.
Der Anwalt der Motorocker hatte vergeblich argumentiert, dass sie seit 34 Jahren auf einem Areal im Südosten der Grachtenstadt heimisch gewesen seien und dass nach so langer Zeit keine Besitzansprüche mehr geltend gemacht werden könnten.
Die Stadt will auf dem Gelände, dass die «Hells Angels» bis zum 25. Juni verlassen müssen, unter anderem Wohnungen bauen.
Kriminelle Vereinigung
Ähnlich wie in Belgien und Deutschland beschäftigen die «Hells Angels» auch in Holland, wo sie etwa 100 eingeschriebene Mitglieder haben, immer wieder mit Gewalttaten Polizei und Justiz.
2005 waren in Amsterdam zwölf Gangmitglieder für die Tötung von drei anderen «Angels» im Zusammenhang mit einem Drogendeal zu jeweils sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Zwei Jahre später platzte ein Prozess gegen 22 Motorocker wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, weil die Staatsanwaltschaft heimlich abgehörte Anwaltsgespräche zu den Ermittlungsakten genommen hatte.
dpa - Bild: epa