Die Zeit politischer Hardliner im Iran ist nach Worten des als moderat geltenden Präsidenten Hassan Ruhani zu Ende. "Wir wollen unsere Probleme mit dem Ausland nur noch mit Hilfe von Argumenten und Verhandlungen lösen", sagte er am Dienstag. Die Mehrheit der Iraner sei für eine Versöhnung mit der Welt, betonte der Präsident des Landes, das seit Jahrzehnten im Verdacht steht, Terrorismus weltweit zu fördern.
Aber es gebe "eine kleine Minderheit", die diesen Richtungswechsel zu verhindern suche. Wen er genau er damit meinte, sagte Ruhani nicht. Das letzte Wort in allen strategischen Fragen hat im Iran jedoch Ajatollah Ali Chamenei.
Gegner einer versöhnlicheren Außenpolitik hatten in den vergangenen Tagen insbesondere Ruhanis Atompolitik scharf kritisiert. Seinem Außenminister und Unterhändler bei dem Atomverhandlungen mit dem Westen, Mohammed Dschawad Sarif, warf ein Abgeordneter sogar "Volksverrat" vor. Sarif soll dem Westen Inspektionen von Militäranlagen zugesagt haben, monierten Vertreter einer harten Linie. Ajatollah Chamenei hatte das abgelehnt.
Der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland wollen mehr als zwölfjährige Verhandlungen über eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms bis Ende Juni erfolgreich abschließen. Der Westen will sicherstellen, dass der Iran keine Atomwaffen erlangt. Der Iran, der dies stets dementiert hat, will die Aufhebung lähmender Sanktionen.
dpa/mh - Bild: Mohammad Berno (afp)