Mehr als 100 Flugzeuge und rund 4000 Soldaten nehmen bis 4. Juni an der "Arctic Challenge Exercise 2015" genannten Großübung teil. Ziel sei es, die Einheiten für die Planung und Durchführung komplexer Lufteinsätze zu trainieren, sagte der norwegische Brigadegeneral Jan Ove Rygg, der die Militärübung leitet. Das Großmanöver findet vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit Russland und der Rivalität um die Bodenschätze im Polargebiet statt.
Das fiktive Szenario sei die Durchsetzung einer Flugverbotszone, wie sie in etwa nach einem UN-Mandat 2011 in Libyen eingerichtet worden sei, sagte der stellvertretende Manöverleiter Carl-Johan Edström nach einem Bericht des schwedischen Rundfunks. Von der Nato sind neben Norwegen auch Deutschland, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande sowie die USA beteiligt. Genutzt werden die Luftwaffenstützpunkte in Bodø (Norwegen), Kallax (Schweden) und Rovaniemi (Finnland). Das Manöver findet nahe der russischen Grenze statt. Es wurde bereits vor Russlands Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim geplant.
Inzwischen hat auch Russland ein Großmanöver begonnen. Bei der vorher nicht angekündigten Übung trainieren rund 12.000 Soldaten und hunderte Kampfflugzeuge. Sie proben im Uralgebiet und in Sibirien die Verteidigung gegen Luftangriffe.
dpa/jp