Eine außergewöhnliche Hitzewelle mit Temperaturen bis 48 Grad hat in Indien mindestens 500 Menschen das Leben gekostet. Allein in den südlichen Bundesstaaten Andhra Pradesh und Telangana starben in den vergangenen Tagen mehr als 430 Menschen an den Folgen eines Hitzschlags. Das erklärten Sprecher der jeweiligen Behörde für Katastrophenmanagement am Montag.
In Andhra Pradesh herrsche zudem Wasserknappheit, beklagte der Chef der Regionalregierung, Chandrababu Naidu. Er rief die Menschen auf, zur heißesten Tageszeit zwischen 11:00 und 16:00 Uhr Häuser und Arbeitsplätze nicht zu verlassen. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen erklärten, die tatsächliche Zahl der Hitzetoten liege weit darüber, da viele Tode in abgelegenen Dörfern nicht erfasst würden.
Der Wetterdienst gab für mehrere Regionen Hitzealarm. Nach Angaben der Meteorologen wird die Hitzewelle mindestens eine weitere Woche anhalten. Auch im Norden Indiens und in der Hauptstadt Neu Delhi klagten die Menschen über extreme Temperaturen. Wer konnte, blieb zuhause unter dem Ventilator oder der Klimaanlage. Einfache Arbeiter wie Rikscha-Fahrer und Bauarbeiter allerdings müssen trotz der extremen Temperaturen in die Sonne, da sie den Tageslohn benötigen, um Essen für ihre Familie zu kaufen.
Angesichts der Hitze ist auch die Waldbrandgefahr groß. Im nördlichen Bundesland Uttarakhand zerstörten Flammen rund 600 Hektar Pinienwald, wie örtliche Medien berichteten.
dpa/mh - Bild: Noah Seelam (afp)