Im ostafrikanischen Krisenstaat Burundi ist ein Oppositionsführer ermordet worden. Wie der französische Auslandssender RFI berichtete, wurde Zedi Feruzi, Chef der kleinen Oppositionspartei Union für Frieden und Demokratie, am Samstagabend in der Hauptstadt Bujumbura von Unbekannten zusammen mit seinem Leibwächter erschossen.
Kurz nach dem Anschlag hätten die blutige Leiche Feruzis und die des toten Polizisten vor dem Haus des Oppositionspolitikers gelegen. Feruzi sei zum Zeitpunkt des Attentats offensichtlich zu Fuß unterwegs gewesen, sagte ein Nachbar laut RFI.
Burundi wird seit Wochen von Protesten gegen Präsident Pierre Nkurunziza erschüttert. Viele Menschen in dem armen Land wollen verhindern, dass der Staatschef bei Wahlen Ende Juni entgegen der Verfassung für eine dritte Amtszeit kandidiert. Auch am Freitag gab es wieder Demonstrationen in verschiedenen Stadtvierteln von Bujumbura.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Ermordung des burundischen Oppositionspolitikers Zedi Feruzi verurteilt. In einer Mitteilung der Vereinten Nationen hieß es am späten Samstagabend, das Verbrechen könne weitere Gewalt in dem ostafrikanischen Krisenland entfesseln.
Die politischen Führer Burundis sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und die politische Krise lösen. Sie sollten den Frieden und die nationale Aussöhnung über Parteiinteressen stellen, erklärte Ban.
Seit Beginn der Proteste Ende April sind Menschenrechtlern zufolge bereits mehr als 25 Menschen gestorben. Ein Putschversuch von Militärs scheiterte. In dem armen Land mit rund zehn Millionen Einwohnern war erst vor zwölf Jahren ein Bürgerkrieg mit über 300 000 Toten beendet worden.
dpa/sh Bild: Carl de Souza (afp)