Aufatmen für Bahnfahrer: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird noch am (heutigen) Donnerstag beendet. Beide Seiten einigten sich auf ein Schlichtungsverfahren in dem festgefahrenen Tarifkonflikt, teilten Deutsche Bahn und GDL am Donnerstagmorgen mit. Zudem seien die Grundzüge eines Flächentarifvertrags vereinbart worden. Die notwendigen Maßnahmen sind laut Bahn für die Kunden bereits um 07:00 Uhr angelaufen, laut GDL ist der Streik aber erst am Abend um 19:00 Uhr beendet.
Die Schlichtung soll am kommenden Mittwoch (27.5.) beginnen und ist für drei Wochen angesetzt. In dieser Zeit soll es keine weiteren Streiks geben. Schlichter sind der Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow für die GDL und der ehemalige Regierungschef Brandenburgs, Matthias Platzeck, für die Bahn.
Die GDL hatte den aktuellen Streik am Dienstag im Güterverkehr begonnen, seit Mittwoch wurde auch im Personenverkehr gestreikt. Die Arbeitsniederlegungen waren ohne Endzeitpunkt angekündigt worden, am reisestarken Pfingstwochenende drohten damit massive Behinderungen.
Bei den Lokführern in Nordrhein-Westfalen herrscht nach dem Ende des Bahnstreiks große Erleichterung. "Nach elf Monaten war das eine dicke Überraschung. Aber ich habe schon viele Anrufe von Mitgliedern erhalten und alle sind sehr froh darüber", sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Sven Schmitte. Zwar haben sich beide Seiten laut Schmitte auf ein Ende der Streiks bis spätestens Donnerstagabend um 19:00 Uhr verständigt, mit einem normalen Fahrplan sei aber erst ab Freitag zu rechnen. "Das hat organisatorische Gründe", erklärte Schmitte. "Unsere Mitglieder wollen Züge lieber fahren, als sie stehen zu lassen. Aber es braucht einen gewissen Vorlauf, alle Beteiligten zu informieren."
dpa/jp - Archivbild: Marijan Murat (epa)