Nur einen Tag nach einem Protesttag französischer Lehrer veröffentlicht die französische Regierung eine Verordnung zum Umbau des Lehrplans der Mittelstufe. Damit bleibt Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem bei der Abschaffung der sogenannten Zweisprachen-Klassen. In diesen lernen Schüler schon von Beginn der Sekundarstufe an neben Englisch auch Deutsch.
Die deutsche Bundesregierung und deutsch-französische Verbände fürchten, dass sich dadurch künftig noch weniger junge Franzosen für Deutsch als Fremdsprache entscheiden. Paris hält dagegen, dass bislang nur wenige Schüler von dieser besonderen Förderung profitieren. Künftig solle stattdessen die zweite Fremdsprache für alle ein Jahr früher starten und der Sprachunterricht insgesamt ausgebaut werden.
Frankreich und Deutschland hatten sich 1963 im Élysée-Vertrag dazu verpflichtet, die Sprache des jeweiligen Partners zu fördern. Die Unterrichtsreform betrifft auch andere Fächer und soll Mitte 2016 angewandt werden.
dpa/fs - Bild: Patrick Kovarik (afp)