Damit folgt das State Department einer Gerichtsanordnung vom Dienstag. Ein Zeitplan der Veröffentlichung in mehreren Teilen soll kommende Woche vorliegen. Hintergrund sind Vorwürfe, dass Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin (2009-2013) entgegen Gepflogenheiten ausschließlich eine private E-Mail-Adresse für dienstliche Korrespondenzen nutzte. Zudem übergab sie den Schriftverkehr entgegen gesetzlicher Regelungen nicht dem Bundesarchiv. Clinton sagte am Dienstag in Iowa, die Mails müssten so schnell wie möglich veröffentlicht werden.
Wie viele Seiten E-Mails veröffentlicht und wie umfassend Passagen geschwärzt werden, ist offen. Brisant werden dürften aber vor allem Details über den islamistischen Terroranschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi. Bei diesem waren am 11. September 2012 vier Menschen getötet worden, unter ihnen der US-Botschafter. Clinton war wegen ihres damaligen Krisenmanagements schwer in die Kritik geraten. Die Republikaner warfen ihr vor, die Öffentlichkeit zunächst falsch informiert und den Terrorakt heruntergespielt zu haben.
Clinton ist allerdings nicht die einzige, die von dienstlichen Mails auf einem privaten Konto eingeholt wurde: Auch der mögliche Präsidentschaftskandidat Jeb Bush nutzte während seiner Amtszeit als Gouverneur von Florida ein privates Konto für dienstliche Zwecke - ebenso wie der ehemalige Außenminister Colin Powell (2001-2005).
dpa/jp