In der mazedonischen Hauptstadt Skopje hat eine Großkundgebung gegen die Regierung begonnen. Obwohl die Regierung mit allen Mitteln versucht hatte, die Anreise der Demonstranten zu verhindern, schafften doch viele Tausende aus dem ganzen Land den Weg nach Skopje.
Oppositionsführer Zaev, dessen Sozialdemokraten wegen angeblich gefälschter Wahlen seit über einem Jahr das Parlament boykottieren, will seine Anhänger bis zum Rücktritt der Regierung auf der Straße halten.
Dem seit 2006 amtierenden konservativen Premier Gruevski wird vorgehalten, tief in Korruption und Kriminalität verstrickt zu sein. Die Opposition veröffentlicht seit Monaten illegal abgehörte Telefonate Gruevskis mit seinen engsten Mitarbeitern, die die Machenschaften beweisen sollen. Neben der Opposition haben Studenten- und Schülerverbände sowie Organisationen der Zivilgesellschaft zu dem Protest im Zentrum von Skopje aufgerufen.
Vor der Großkundgebung hatte Gruevski im Fernsehen erklärt, er habe keinerlei Absicht, sein Amt niederzulegen oder eine Übergangsregierung zu akzeptieren.
Russland und Serbien unterstützen den bedrängten Ministerpräsidenten, die USA und die EU intervenieren hinter den Kulissen, um weitere Gewalt während der andauernden Demonstrationen abzuwenden.
dpa/mb - Bild: Robert Atanasovski (afp)