Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist ein weiteres Stück auf die historische Oasenstadt Palmyra vorgerückt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Extremisten kontrollierten nun den nördlichen Teil von Palmyra. Sie gelangten damit in die unmittelbare Nähe des berühmten Unesco-Weltkulturerbes.
Bei den Kämpfen wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle mindestens 47 Regierungssoldaten und 29 IS-Milizionäre getötet.
Die Tempelstätte Palmyra aus dem ersten Jahrhundert nach Christus gilt als einer der bedeutendsten Komplexe antiker Bauten im Nahen Osten. Die Unesco erklärte die Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia 1980 zum Weltkulturerbe.
Durch ihre Lage an einer der wichtigsten Handelsrouten zwischen dem Römischen Reich, Persien, Indien und China gewann Palmyra in den ersten Jahrhunderten nach Christus stetig an Bedeutung. Nach ihrer Blütezeit wurde die Stadt im Jahr 272 von den Römern zerstört. Bal-Tempel, Triumphbogen und weitere imposante Ruinen im Tal der Gräber machen das vor dem syrischen Bürgerkrieg beliebte Touristenziel zu einem der bedeutendsten Komplexe antiker Bauten im Nahen Osten.
Im Nordirak hatten IS-Anhänger im Frühjahr schon einmalige Kulturstätten zerstört, darunter die Jahrtausende alte Stadt Nimrud und die Grabungsstätte Ninive. Im Museum von Mossul zertrümmerten sie wertvolle Statuen aus assyrischer Zeit.
dpa/est/mh - Bild: epa