Die EU-Kommission fordert von Griechenland schnellere Reformbemühungen. Vizekommissionchef Valdis Dombrovskis sagte der «Bild»-Zeitung: «Griechenland ist heute zweifellos eine unserer größten Sorgen in der Euro-Zone. Wir haben viel Zeit verloren. Jetzt nehmen die Verhandlungen Fahrt auf, aber wir müssen noch einen Zahn zulegen. Erst wenn Griechenland die nächste Etappe des Reformprogramms abschließt, können die letzten vereinbarten Hilfszahlungen fließen.»
Zugleich forderte Dombrovskis Athen auf, die Reformanstrengungen zu verstärken und stellte Versäumnis in wichtigen Bereichen fest. Griechenland müsse noch mehr tun bei der Sanierung der öffentlichen Haushalte, bei den Renten und am Arbeitsmarkt. Zwar sei die EU-Kommission «offen für einzelne Veränderungen bei den vereinten Reformen», Voraussetzung sei jedoch, dass diese Änderungen «die öffentlichen Haushalte nicht stärker belasten und nicht einseitig ohne Absprache gehandelt wird.»
Griechenland müsse jetzt «Reformen vorschlagen und nicht nur Vorschläge ablehnen». Die finanzielle Lage in Griechenland sei «ernst». Einen Austritt aus der Eurozone Griechenlands (Grexit) lehnte Dombrovskis ab.
dpa/est