Nach der Machtübernahme durch das Militär in Burundi sind am Donnerstag in der Hauptstadt Bujumbura offenbar schwere Kämpfe zwischen Anhängern des Putschisten Godefroid Niyombare und Getreuen von Präsident Pierre Nkurunziza entbrannt.
Augenzeugen berichteten von Feuergefechten und Explosionen. In der Nacht konzentrierten sich die Kämpfe auf das Gebäude des nationalen Rundfunksenders in der Hauptstadt sowie auf die regierungsunabhängigen Sender. Inzwischen soll sich die Lage wieder leicht beruhigt haben.
Niyombare hatte am Mittwoch im Sender Radio Isanganiro angekündigt, Nkurunziza sei abgesetzt und die Armee habe die Kontrolle über das Land. Der Präsident, der sich zu diesem Zeitpunkt im Nachbarland Tansania zu einem Burundi-Krisengipfel der Ostafrikanischen Gemeinschaft aufhielt, erklärte, der Putschversuch sei gescheitert.
Niyombare ließ am Mittwochabend den Flughafen und die Grenzen sperren, um eine Rückkehr des Staatschefs zu verhindern. Verschiedene Medien berichteten, Nkurunziza habe dies versucht. Da er aber nicht in Burundi landen konnte, sei er wieder nach Tansania geflogen.
Zuvor war es zu wochenlangen Massenprotesten in dem armen Land gekommen, weil Nkurunziza entgegen der Verfassung bei der Präsidentenwahl Ende Juni für eine dritte Amtszeit kandidieren wollte. In Burundi war erst vor zwölf Jahren ein blutiger Bürgerkrieg mit mehr als 300.000 Opfern beendet worden.
EU fordert Einhalten von Friedensabkommen
Die EU forderte die politischen Kräfte auf, die Prinzipien des Friedensvertrages von Arusha einzuhalten. Das Abhalten von glaubwürdigen und transparenten Wahlen gehöre zu diesem Abkommen aus dem Jahr 2000, teilte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini in der Nacht zum Donnerstag in Brüssel mit. Die EU fordert alle Beteiligten zudem auf, Zurückhaltung zu üben, Gewalt zu vermeiden und alles zu unternehmen, um die Menschenrechte zu wahren.
dpa/belga/rkr/km - Bild: Jennifer Huxta/AFP