Der Aufschwung im Eurogebiet hat zum Jahresauftakt etwas an Fahrt gewonnen - doch Griechenland und Finnland stecken in einer Rezession. Von Januar bis März wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 19 Staaten des Euroraums im Vergleich zu den drei Monaten davor um 0,4 Prozent, berichtete die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg.
Im Vorquartal hatte das Wachstum noch 0,3 Prozent betragen. Sowohl Griechenland als auch Finnland verbuchten zwei Vierteljahre hintereinander mit schrumpfender Wirtschaft.
Italien lässt die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg hinter sich. Im ersten Quartal 2015 legte die Wirtschaft um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Das berichtete die nationale Statistikbehörde Istat in Rom. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone hatte zuvor eine lange Durststrecke ohne Wachstum in 14 aufeinanderfolgenden Quartalen.
Lichtblick auch in Frankreich: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Nummer Zwei im Euroland stieg von Januar bis März um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistikamt Insee in Parismitteilte. Das ist deutlich mehr als im Schlussquartal 2014, als die Wirtschaft stagnierte.
Die EU-Kommission rechnet damit, dass die Wirtschaft der Eurozone im laufenden Jahr insgesamt um 1,5 Prozent wachsen wird. Für das kommende Jahr werden 1,9 Prozent erwartet. Der Aufschwung in Europa wird vor allem von günstigen Ölpreisen und dem schwachen Euro angeheizt.
Laut Eurostat wuchs die Eurozone im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent, nach 0,9 Prozent im Vorquartal. Die Wachstumszahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten weichen stark voneinander ab. Zypern erreichte nach einer Rezession im Vergleich zum Vorquartal nun ein Plus von 1,6 Prozent, Spanien kam auf 0,9 Prozent, Frankreich auf 0,6 Prozent. Deutschland schnitt laut den Chefstatistikern mit 0,3 Prozent leicht unterdurchschnittlich ab. Griechenland kam auf minus 0,2 Prozent, Finnland auf minus 0,1 Prozent.
dpa/rkr - Archivbild: Jens Kalaene (afp)