Nach den heftigen Kämpfen in Mazedonien hat Nato-Generalsekretär Stoltenberg alle Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. Im Interesse der gesamten Region fordere er jeden auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden.
«Ich fordere jeden auf, Zurückhaltung zu üben und im Interesse des Landes und der Region jegliche Eskalation zu vermeiden», so Stoltenberg. Er verlangte zudem eine transparente Untersuchung der Vorfälle.
Bei einer großangelegten Polizeiaktion gegen bewaffnete Albaner waren in der Stadt Kumanovo acht Ordnungshüter getötet und 37 Beamte zum Teil schwer verletzt worden. Auf Seiten der «Terroristen» waren nach mazedonischen Angaben mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen.
Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien steckt seit den vorgezogenen Parlamentswahlen im April 2014 in einer politischen Krise.
Nach Kämpfen Ruhe in Mazedonien
Nach den zweitägigen Kämpfen im mazedonischen Kumanovo hat die Spezialpolizei die drittgrößte Stadt des Landes verlassen. Tausende evakuierte Einwohner konnten am Montag wieder in ihre Häuser zurückkehren, von denen viele jedoch schwer beschädigt sind. Die Schulen blieben geschlossen und die Stromversorgung war in einigen Stadtteilen immer noch unterbrochen.
Die Staats- und Regierungsspitze des Balkanlandes hatte am Vortag «albanische Terroristen» aus dem benachbarten Kosovo für die Kämpfe verantwortlich gemacht. Daneben wurde beklagt, dass sich Brüssel so wenig um den EU-Kandidaten Mazedonien gekümmert habe. Auch die Medien in den Nachbarländern gaben der EU Mitschuld an dem Gewaltausbruch, weil dem Land seit zehn Jahren der Beginn der Beitrittsverhandlungen vorenthalten wird.
dpa/belga/jp/est - Archivbild: Emmanuel Dunand (afp)