Bei gewaltsamen Protesten gegen Präsident Nkurunziza sind in Burundi erneut zwei Menschen getötet worden. Augenzeugen berichteten, Polizisten hätten die Demonstranten in der Hauptstadt Bujumbura erschossen. Der stellvertretende Polizeisprecher Pierre Nkurikiye sagte der Deutschen Presse-Agentur hingegen, es müsse noch geklärt werden, wie die beiden Demonstranten ums Leben gekommen seien.
Bei den seit zwei Wochen andauernden Massenprotesten sind bisher mindestens 20 Menschen getötet worden. Hunderte wurden verletzt.
Am Sonntag gingen wieder Tausende Menschen auf die Straßen. "Nkurunziza hat dem Land den Krieg erklärt", sagte der Demonstrant George Kamanzi. "Wir haben keine andere Wahl, als uns zu wehren." Die Proteste begannen, nachdem Nkurunziza bekanntgegeben hatte, bei der Präsidentenwahl Ende Juni für eine dritte Amtszeit zu kandidieren.
Die Verfassung des Landes sieht nur zwei Amtszeiten vor. Nkurunziza argumentiert, dass er 2005 vom Parlament und nicht direkt vom Volk gewählt worden sei. In dem kleinen Staat tobt bis vor zwölf Jahren ein Bürgerkrieg, bei dem Schätzungen zufolge 300.000 Menschen getötet wurden. Das Land zählt nach UN-Angaben zu den zehn ärmsten Staaten der Welt.
dpa/rkr - Bild: Phil Moore (afp)