16.000 Soldaten marschierten auf, knapp 200 Panzer fuhren durch die Stadt, auch die atomar bestückbare Interkontinentalrakete RS-24 Jars rollte am Kreml vorbei. Zum Finale gab es eine Show mit etwa 140 Militärflugzeugen. Erstmals präsentierte Russland der Weltöffentlichkeit auch den neuen «Superpanzer» T-14 Armata. Die rund 50 Tonnen schwere Kampfmaschine wird von den Streitkräften als Inbegriff einer neuen Panzer-Generation angepriesen. Am Ende erklang zu Salutschüssen die Nationalhymne.
An der Parade nahmen etwa 20 Staatsgäste aus befreundeten Ländern sowie UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon teil. Zahlreiche westliche Staats- und Regierungschefs hatten aufgrund der Ukraine-Krise abgesagt. Hunderte Veteranen verfolgten die Parade auf einer Ehrentribüne.
Putins Appell
Kremlchef Wladimir Putin hat sich zum 70. Jahrestag des Triumphes der Sowjetunion über Hitlerdeutschland für ein weltweites Sicherheitssystem ohne militärische Blöcke ausgesprochen. Die Prinzipien der Nachkriegsordnung seien in den vergangenen Jahrzehnten immer häufiger verletzt worden, kritisierte der russische Präsident in einer Rede auf dem Roten Platz in Moskau. Versuche, eine unipolare Welt zu schaffen, würden zunehmen.
Nötig sei aber ein System, das gleiche Sicherheit für alle Staaten garantiere. «Nur dann werden wir Frieden und Ruhe auf dem Planeten gewährleisten», betonte Putin. Er erinnerte an das historische Treffen von sowjetischen und US-Soldaten Ende April 1945 in der Elbe-Stadt Torgau. Diese Geschlossenheit und dieses Vertrauen gelte es zu hüten - zur Bewahrung der internationalen Sicherheit.
Der russische Präsident würdigte den «grandiosen Sieg» der Sowjetunion 1945. Mit der Erstürmung Berlins habe die Rote Armee dem Nazismus den Todesstoß versetzt. Der Kremlchef hob auch die Rolle der westlichen Alliierten in der Anti-Hitler-Koalition hervor. Das russische Volk sei Großbritannien, Frankreich und den USA dankbar. Auch den Antifaschisten in vielen Ländern, darunter im damaligen Deutschland, gebühre großer Respekt.
dpa/sh/jp - Bild: Yuri Kadobnov (afp)