In der US-Stadt Baltimore sind erneut tausende Menschen auf die Straße gegangen. Auf einer Kundgebung feierten sie die Anklage gegen sechs Polizisten wegen Verletzung und Tötung des Schwarzen Freddie Gray.
Die Demonstration am Samstag vor dem Rathaus verlief ohne Gewalt und war von sichtlicher Erleichterung geprägt - ein Indiz dafür, dass sich nach der Anspannung der vergangenen Tage die Lage zu entschärfen beginnt.
Aber in den Jubel mischten sich Medienberichten zufolge auch Stimmen des Zornes: Zahlreiche Redner prangerten nicht nur erneut Polizeigewalt an, sondern auch andauernde Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung.
Vom Morgen an waren Hunderte Menschen durch die Straßen marschiert, darunter kommunale und kirchliche Führungspersonen. Auch in anderen US-Städten gab es Demonstrationen.
Gray war am 12. April festgenommen worden und eine Woche später an schweren Rückenverletzungen gestorben, die er der zuständigen Staatsanwältin Marilyn Mosby zufolge während seiner Beförderung in einem Polizeibus erlitten hatte.
Einer der Beamten soll sich wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz (Mord zweiten Grades) unter besonders schwerer Missachtung menschlichen Lebens verantworten. Weitere Anklagepunkte gegen die Polizisten beinhalten unter anderem fahrlässige Tötung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung.
dpa/dlf/km - Bild: Patrick Smith/Getty Images/AFP