Wenige Stunden nach der Eröffnung der Weltausstellung Expo am Freitag protestierten Hunderte Menschen im Stadtzentrum Mailands. Es kam zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei, Demonstranten warfen mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und anderen Gegenständen. Mehrere Autos wurden in Brand gesteckt, Gebäude mit Graffiti beschmiert und Scheiben eingeworfen.
Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, wie italienische Medien berichteten. Mindestens elf Beamte wurden verletzt. Im Zentrum Mailands herrschte Chaos, Straßen waren gesperrt, viele Läden geschlossen. Etwa 2.600 zusätzliche Sicherheitskräfte waren im Einsatz.
Expo-Chef Sala sprach von einem ruinierten Fest. Auch Italiens Staatspräsident Mattarella verurteilte die Krawalle anlässlich der Expo-Eröffnung. Er forderte, die Randalierer müssten bestraft werden. Laut Nachrichtenagentur Ansa droht ihnen wegen der Verwüstung des Stadtzentrums eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren
Vor Beginn der Ausstellung hatte es bereits viel Kritik an den Ausgaben gegeben, zudem war die Expo vergangenes Jahr von einem Korruptionsskandal erschüttert worden. Viele der Expo-Gegner und Demonstranten kritisieren die hohen Kosten der Ausstellung sowie die Beteiligung großer Lebensmittelkonzerne als Sponsoren. In der Nacht vor der Eröffnung hatte eine Gruppe unbekannter Hacker die Ticket-Webseite für einige Stunden lahmgelegt.
Die Expo läuft sechs Monate und soll rund 20 Millionen Besucher anlocken.
dpa/rkr/mh - Bild: Filippo Monteforte (afp)