Helfer finden in dem südasiatischen Land immer mehr Menschen unter den Trümmern. 205 Bergsteiger wurden gerettet.
Die Zahl der Toten nach dem gewaltigen Erdbeben in der Himalaya-Region steigt immer weiter. Allein in Nepal starben nach neuesten Angaben des Innenministeriums 4.485 Menschen. Zudem gebe es mehr als 8.000 Verletzte. Auf der Suche nach Wasser und Nahrung verließen Zehntausende Menschen das schwer getroffene Kathmandu-Tal.
Am Mount Everest konnten inzwischen fast alle Abenteurer ins Tal geflogen werden. Bislang wurden 205 Bergsteiger am höchsten Berg der Welt gerettet, wie der örtliche Polizeisprecher Bhanubhakta Nepal am Dienstag sagte. Die Polizei sprach von 17 Menschen, die durch eine Lawine im Everest-Basislager gestorben seien. Ein Sprecher der Tourismusbehörde gab die Zahl mit mindestens 20 an. Das indische Militär, das bei der Rettungsaktion mithalf, sprach von 22 Toten. Mehr als 100 Bergsteiger saßen am Berg fest, weil die Aufstiegsroute - dazu gehören Leitern und Seile durch einen Gletscher - durch Lawinen zerstört worden war.
Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich etwa 1000 Menschen im Basislager auf. Der bekannte US-Bergsteiger Alan Arnette schrieb aus dem Basislager, fast alle Teams um ihn herum hätten das Camp verlassen oder bereiteten sich darauf vor. Sie würden in dieser Saison den Everest nicht mehr von der Südseite aus besteigen. "Einige kleine Teams werden in ein paar Tagen entscheiden", schreibt er in seinem Blog.
Die Regierung ordnete drei Tage Staatstrauer an. Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte am Samstag große Teile Nepals sowie die angrenzenden Länder Indien und das chinesische Tibet getroffen. Im Bebengebiet leben nach UN-Angaben etwa 6,6 Millionen Menschen. Allein in Nepal seien etwa fünf Millionen Menschen von den Folgen betroffen.
Die Regierung räumte außerdem erstmals öffentlich ein, trotz zahlreicher Warnungen vor einem bevorstehenden großen Beben nicht ausreichend vorbereitet gewesen zu sein. Die Behörden hätten Schwierigkeiten, die Krise zu meistern.
dpa/cd/km - Bild: Sajjad Hussain/AFP