Der französische Präsident François Hollande und führende Europapolitiker haben im ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass der Opfer der Nazi-Herrschaft gedacht. An der Zeremonie am Sonntag beteiligten sich der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, EU-Ratspräsident Donald Tusk, der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, und die lettische Regierungschefin Laimdota Straujuma. Lettland hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne.
"Das was hier passiert ist, sind schreckliche Verbrechen, begangen von Europäern", sagte Hollande. Seine Mahnung richtete sich gegen das Vergessen. "Das Schlimmste kann immer wiederkehren, Antisemitismus und Rassismus sind immer vorhanden."
Der Präsident enthüllte zwei Gedenkplatten für die Opfer und besuchte mit seinen Gästen die ehemalige Gaskammer. Dort waren 86 Juden vergast worden. Hollande sprach mit Enkeln von Deportierten, die Blumen niederlegten. Bis 1944 waren in dem KZ etwa 52.000 Menschen eingesperrt. 22.000 von ihnen starben.
Zuvor hatte Hollande in Begleitung von Schulz in Straßburg den Dreijahresvertrag (2015-2017) für die europäische Bestimmung der Stadt unterzeichnet. Mit dem staatlichen Beitrag in Höhe von 149 Millionen Euro werden seit 1980 Infrastrukturen finanziert, um die Verkehrsanbindung Straßburgs für die Europaparlamentarier zu erleichtern.
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