Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat zu mehr Anstrengungen für den Abbau von Massenvernichtungswaffen aufgerufen. Neben der Durchsetzung des Verbots chemischer und biologischer Kampfstoffe müsse auch mehr getan werden, um die Weiterverbreitung atomarer Waffen zu verhindern, erklärte IKRK-Vizepräsidentin Christine Beerli am Mittwoch. Vor 100 Jahren, am 22. April 1915, hatten deutsche Truppen in der Nähe der westbelgischen Stadt Ypern zum ersten Mal Giftgas massiv als Waffe eingesetzt. Das Entsetzen über derart verheerende Waffen führte 1925 zur Verabschiedung des Genfer Protokolls über das Verbot der Verwendung chemischer und biologischer Waffen und zur weltweiten Chemiewaffenkonvention. Diese trat 1997 in Kraft.
Zwar seien auch danach noch Chemiewaffen eingesetzt worden - zuletzt durch Regierungstruppen im syrischen Bürgerkrieg. Die Konvention trüge aber dazu bei, dass die internationale Gemeinschaft gegen solche Verstöße vorgehe. Weltweit seien bislang allerdings erst 87 Prozent der deklarierten Bestände vernichtet worden, erklärte die Schweizer Organisation "Green Cross". So würden die USA noch über 2800 Tonnen und Russland noch über 5200 Tonnen Chemiewaffen verfügen.
dpa/mh