Erneut hat die Lokführergewerkschaft GDL zum Streik aufgerufen - und damit für Zugausfälle und Verspätungen gesorgt. Die Bahn setzte einen Ersatzfahrplan dagegen, der am Mittwochmorgen auch stabil anlief, wie ein für Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständiger Sprecher am Mittwochmorgen sagte. Bis zu 60 Prozent der Züge sollten dadurch unter dem Strich fahren, die Lage variierte jedoch regional, sagte der Sprecher.
In Aachen sind die Auswirkungen zum Beispiel erheblich: Auf der Anzeigetafel des Aachener Hauptbahnhofs sind nahezu alle Zugverbindungen betroffen. Wie der WDR meldet, fahren auch die Züge der Euregio-Bahn nicht. Ebenso wie die Regionalexpresslinien von Aachen nach Siegen und Mönchengladbach. Einzelne Verbindungen gibt es nach Duisburg und über Köln nach Hamm. Teilweise ersetzen Busse den Bahnverkehr.
Den Ersatzfahrplan bestreiten die Lokführer, die nicht in der GDL organisiert sind - zum Beispiel Beamte. Im Rhein-Main-Gebiet fuhren die normalerweise eng getakteten S-Bahnen nur im Stundentakt, zwei Linien wurden ganz eingestellt. Private Bahnunternehmen sind nicht von dem Arbeitskampf betroffen.
Der Personenverkehr soll noch bis Donnerstag um 21:00 Uhr bestreikt werden. Im Güterverkehr legten die Lokführer bereits am Dienstagnachmittag ihre Arbeit nieder. Es ist der siebte Streik innerhalb weniger Monate.
Die GDL will mit dem Streik weiteren Druck auf die Deutsche Bahn machen. Sie hatte die Verhandlungen am vergangenen Freitag erneut für gescheitert erklärt. Als entscheidenden Punkt bezeichnete sie die Einstufung der Lokrangierführer im Tarifgefüge die Bahn. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky kritisierte zudem, auch nach 16 Tarifverhandlungsrunden seit Sommer 2014 fehlten noch immer Ergebnisse in zentralen Fragen. Die Bahn hingegen hatte den Streik als vollkommen überflüssig kritisiert.
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