Das UN-Flüchtlingswerk UNHCR rechnet mit steigenden Flüchtlingszahlen in Libyen. "Mit zunehmender Gesetzlosigkeit im Land ist der Grenzschutz immer schwächer", sagt die UNHCR-Beauftragte für Flüchtlingsschutz in Libyen, Sarah Khan, im Interview der Tageszeitung "taz" (Dienstag). Viele der Migrationsrouten seien weiter frequentiert.
Über genaue Zahlen kann Khan keine Angaben machen. "Wir mussten im Sommer letzten Jahres die Registrierung einstellen", sagt sie. Offiziell seien bis dahin 36.000 Flüchtlinge in Libyen registriert worden. Nach neuesten Schätzungen der EU-Kommission warten gegenwärtig zwischen 600.000 und einer Million Menschen in Libyen auf eine Möglichkeit zur Überfahrt nach Europa.
Die Lage in Libyen beschreibt Khan als "immer prekärer". Es werde immer schwieriger zu bleiben. "Wir versuchen, ein Mindestmaß an Versorgung zu leisten. Aber die Bedingungen dafür sind äußerst schwierig", sagt Khan.
dpa/mh/km