Papst Franziskus hat mehr Unterstützung für Italien bei der Bewältigung des Ansturms von Bootsflüchtlingen gefordert. "Wir dürfen nicht müde werden, auf ein umfassenderes Engagement auf europäischer und internationaler Ebene zu dringen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag nach einer Audienz für den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella. "Es ist offensichtlich, dass die Ausmaße des Phänomens eine sehr viel weitreichendere Beteiligung erfordern."
Allein in der vergangenen Woche hatten Italiens Küstenwache und Marine etwa 11.000 Migranten im Mittelmeer gerettet. Es wird zudem befürchtet, dass erneut Hunderte ertrunken sein könnten. Der Papst dankte "für den Einsatz Italiens, um zahlreiche Flüchtlinge aufzunehmen, die unter Einsatz ihres Lebens um Aufnahme bitten". Italien fordert seit langem mehr Unterstützung der EU bei der Bewältigung des Ansturms.
Der 73-Jährige traf den Papst erstmals seit seiner Wahl zum Staatspräsidenten am 31. Januar zu einer Privataudienz. Mattarella warnte nach dem gut 20 Minuten langen Gespräch mit Blick auf die Flüchtlinge: "Wir laufen Gefahr, unsere Menschlichkeit zu verlieren."
dpa/est - Bild: Filippo Monteforte (afp)