Der Kölner Kardinal Rainer Woelki hat sich mit bewegenden Worten des Trostes an die Hinterbliebenen der Germanwings-Opfer gewandt. "Liebe ist stärker als der Tod, glauben wir Christen. Die Liebe - sie bleibt", sagte Woelki am Freitag bei dem Trauergottesdienst im Kölner Dom.
Als Mensch, Christ und Erzbischof von Köln habe er keine Antwort auf "das schreckliche Unglück". Liebe mache das Leid so schmerzlich. Aber gibt sie nicht auch die Kraft, das Leid zu ertragen?, fragte der Erzbischof. Jeder werde sich an die kostbaren Momente mit den Lieben erinnern. Die seien unzerstörbar. Die Christen glaubten an das ewige Leben. "Wir glauben, dass diese 150 Menschen nicht verschwunden und ins Nichts gegangen sind, als sie aus der Welt geschieden sind", sagte Woelki.
Die Trauernden seien nicht allein "in dieser Stunde der Einsamkeit". Dass so viele Menschen den Betroffenen in diesem Moment Mitleid und Beileid zeigen wollten, solle den Betroffenen Trost sein. Das Band des Miteinanders durch die Solidarität so vieler Menschen über die Grenzen hinweg sei ein Band, das ins Leben zurückführe.
Wo Menschen durch Trauer zu versteinern drohten, helfe Menschlichkeit. "Menschlichkeit und Annahme sind das, was wir Menschen einander schenken können: Durch Zärtlichkeit und durch Zuwendung, durch Zuhören und durch", sagte Woelki.
dpa/km - Bild: Oliver Berg/AFP