Der Betreiber der Atomruine Fukushima hat erneut einen Roboter ins Innere des Sicherheitsbehälters eines der Reaktoren geschickt. Ein erster Roboter war nach kurzer Zeit steckengeblieben und musste aufgegeben werden. Diesmal werde man noch vorsichtiger sein und den Roboter falls nötig zwischendurch immer wieder anhalten, gab der Betreiberkonzern Tepco am Mittwoch bekannt. Ziel ist es, Wege zu finden, die bei der Katastrophe vor vier Jahren geschmolzenen Brennstäbe im Reaktor zu bergen. Wegen der weiterhin tödlich hohen Strahlung können keine Menschen ins Innere der Unglücksreaktoren.
Der erste Roboter hatte zuvor Bilder aus dem tiefsten Inneren des Reaktors 1 geliefert. Anhand der Aufnahmen fand Tepco heraus, dass es nahe einer Öffnung zum Tiefgeschoss keine größeren Hindernisse gibt. Zudem konnte Tepco mit den vom Roboter gesammelten Daten bestätigen, dass das ferngesteuerte Gerät der extrem hohen Radioaktivität bis zu drei Tage widerstehen kann. Er war allerdings auf halbem Wege steckengeblieben. Der zweite Roboter soll nun möglichst drei Tage lang in Betrieb sein. Er soll nicht nur die Strahlung messen, sondern auch die Trümmerteile am Boden untersuchen.
Der Reaktor ist einer von dreien, in denen es in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 zu Kernschmelzen gekommen war. Tepco und die japanische Regierung hoffen, im Jahr 2020 mit der Bergung des Brennstoffs beginnen zu können. Bislang weiß noch niemand, wo sich die geschmolzenen Brennstäbe genau befinden.
dpa/cd - Archivbild: Yoshikazu Tsuno (afp)