Vor dem neuen Ukraine-Krisentreffen in Berlin ist die Lage im Kriegsgebiet Donbass weiter gespannt. Die prorussischen Separatisten in Donezk warfen dem ukrainischen Militär am Montag "Provokationen" vor. Die ukrainische Führung lasse die Gewalt vor den Berliner Gesprächen gezielt eskalieren, um dann erneut den Einsatz von Friedenssoldaten zu fordern, sagte der Separatistenführer Eduard Bassurin der Agentur Interfax zufolge. Nach Darstellung der Aufständischen wurden durch Artilleriebeschuss von ukrainischer Seite vier Menschen verletzt.
Zu dem Konflikt ist in Berlin am Montagabend ein Treffen der Außenminister der Ukraine, Russlands, Deutschlands und Frankreichs geplant. Bei den Gesprächen geht es um die Umsetzung des Mitte Februar in der weißrussischen Hauptstadt Minsk vereinbarten Friedensplans. Neben einer Waffenruhe und dem Abzug schwerer Waffen wurden dort auch Vereinbarungen über Wahlen, Gefangenenaustausch und eine Amnestie getroffen.
Die Konfliktparteien im Donbass werfen sich täglich Verstöße gegen die in Minsk vereinbarte Waffenruhe vor. Die Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) forderte die verfeindeten Lager auf, sich an die Feuerpause zu halten. Der Chef der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine, Ertugrul Apakan, sagte, die "Gewaltspirale, die so viele Leben und Infrastruktur zerstört hat", müsse enden
dpa/cd